Miyon
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 Der Knappe Gutherz - Kapitel 1: Die Krone des Königs

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BeitragThema: Der Knappe Gutherz - Kapitel 1: Die Krone des Königs   Der Knappe Gutherz - Kapitel 1: Die Krone des Königs EmptyMi Nov 18, 2009 2:11 am

Diese "Kurz"geschichte entstand für einen Schreibwettbewerb bei einem Browserspiel. Damals belegte ich mit ihr den dritten Platz und bekam dafür ein bisschen virtuelles Geld für meinen Account dort gutgeschrieben.

Die Krone des Königs

Vor langer Zeit, als es noch Ritter und Burgfräulein gab, vollbrachte ein Held eine unglaubliche Tat für Ruhm und Ehre:
Dies ist die Geschichte von Knappe Gutherz.

Es war ein vernebelter und kalter Morgen am Schloss von Burg Ravendark. Die Wachposten waren wie immer auf ihren Beobachtungstürmen und hier und da gähnte eine von ihnen herzhaft während die Anderen den frischen Tau an den Bäumen und Pflanzen bewunderten, der von den ersten Sonnenstrahlen getroffen in ein herrliches Farbenspiel überging und zugleich vom Nebel geradezu wieder verschluckt wurde. An eben diesem Morgen war es draußen am Burghof ungewöhnlich still, denn normalerweise war hier jeden Tag viel los:
Die Magd ging zum Stall um die Pferde der Ritter und den restlichen Tierstand zu versorgen, die Ritter hatten ihre Trainingseinheiten um fit zu bleiben und die Knappen polierten fleißig die Ausrüstung ihrer Herren. Nicht so an diesem Morgen. Der Grund war so banal wie selbstverständlich:
Der König würde heute gekrönt werden.
So hatte jeder heute etwas anderes zu tun, es war die Pflicht eines jeden die Feierlichkeiten bis ins kleinste Detail vorzubereiten - es durfte keinen Fehler geben damit dieses Fest ja unvergesslich werde. Im Thronsaal war das organisierte Chaos los: Die Magd schmückte die Wände mit Dekoration, die Hofnarren probten zum hundertstenmal ihre Nummern und sagten ihre Reime so oft auf bis sie sie vollkommen im Sinn verdreht hatten nddie sonstigen Bediensteten taten alles Nötige um den Thronsaal mit Tischen und Stühlen für die hohen Gäste zu füllen. Die besagten Gäste waren befreundete Könige und Fürsten aus allen Ecken des Reiches, niemand wollte sich dieses denkwürdige Ereignis entgehen lassen. Unter den Bediensteten waren auch einigeKnappen, die dazu von ihren Herrn und Meistern verdonnert wurden. Darunter auch unser Knappe Gutherz. Er war jedoch zum Küchendienst zur Unterstützung des vollkommen überforderten Personas geschickt worden. So musste er zusehen, wie seine Knappenbrüder ihren sichtlichen Spaß daran hatten ihre Tatkräftigkeit unter Beweis zu stellen, während er wie eine Magd Kartoffelnschälen musste. Wie erniedrigend und unfair ihm diese Arbeitsaufteilung doch war, er hätte so gerne richtig mit angepackt, gezeigt was er kann. Stattdessen musste er sich dem Willen seines Meisters beugen und diesen sinnlosen Dienst verrichten!
"He, du! Knappe! mach mal hinne da! du schläfst ja bald ein und die Kartoffeln schälen sich nicht von selbst!" das war der Küchenchef, Brog.
Brog war ein Fiesling, ein Tyrann der seine armen Köche und Mägde bis zum Umfallen schuften ließ, selbst dabei keinen Finger krumm machte und sie als "faules Pack" schimpfte. "Jawohl, Sir" sagte Gutherz. Er musste gute Miene zum bösen Spiel machen, denn nur so konnte er bei seinem Meister punkten. Sein Meister hieß Sir Eisenhart und war ein sehr freundlicher, ehrenhafter Herr. Er war das ganze Gegenteil von Brog, dieser scheuchte bereits wieder eine seiner Mägde herum: "Herr Gott nochmal! Was stehst du hier so rum? Es gibt hier genug Arbeit für jeden! Los! Hilf diesem nutzlosem Bengel da mit den Kartoffeln sonst wird der nie fertig!" Erschrocken erwiderte die Angeschriene: " Wie ihr wünscht" und begab sich zum Hocker neben Gutherz, fing an zu schälen und schwieg. Gutherz tat sie leid - Es gab keinen Grund sie so anzuschreien und sie konnte nichts dafür, dass er so langsam vorran kam. Gemeinsam ging es schneller und so hatten sie bald alle Kartoffeln fertig geschält. Nun mussten sie die Kartoffeln nur noch dem zuständigem Koch aushändigen, was sie auch prompt taten. Danach war der Küchenchef aufs erste besänftigt, soweit man das von ihm behaupten konnte. Gutherz kannte den Grund für Brogs Bosheit: Er war einst ein mächtiger Kriegsherr gewesen, doch zog er sich bei einem Kampf eine Verletzung am rechten Auge zu und diese machte ihn untauglich als Kriegsherrn - deshalb wurde er zum Küchenchef. Eine für ihn unbefriedigende Arbeit, die ihn mit der Zeit verbittern ließ.

Alles war vorbereitet und die Gäste waren angekommen, das Fest konnte beginnen. Gutherz hatte Glück, als Knappe des hochangesehenen Sir Eisenhart war er bei den Feierlichkeiten und bei der Krönung erwünscht, nämlich als zusätzliche Wache. Endlich begann es: die hohen Gäste nehmen ihre Plätze ein und die Ritter mit ihren Knappen postierten sich neben den Ausgängen des Thronsaals um Zwischenfälle während der Zeremonie zu verhindern. Schließlich kam der zu krönende mit einem glanzvollem Gewand und dem Stolz eins werdenden Königs in den Saal und ging erhabenen Schrittes auf den Thron zu, an dem ihn bereits der Erzbischof erwartete um die Zeremonie durchzuführen. Gutherz und sein Meister waren am rechten Hinterausgang postiert und hatten perfekte Sicht auf den Thron und die Zeremonie. Als der Erzbischof schließlich die übliche Krönungsrede "Mit der mir verliehenen Macht und Gottes Gnaden..." anfing hörte er aufmerksam zu, wer wusste schon wann und ob er das je wieder erleben würde? Nach einer Weile war die Rede vorbei und der König hatte in alles eingewilligt. Jetzt war es soweit, der Erzbischof hielt die Krone in Händen, der wertvollste und schönste Schatz des ganzen Reiches - mit allen Arten von Diamanten und Blutsteinen besetzt und angeblich auch magisch ( einer Sage nach verhinderte die Krone, dass ein Feind des Reiches flüchten konnte, wenn man den geheimen Satz sprach,jedoch kannte nur ein wahrer Beschützer des Reiches die nötigen Worte) und nun senkte der König sein Haupt um sie vom Erzbischof zu empfangen. In diesem Augenblick geschah es:
- Ein Schatten huschte zwischen der Menge der Gäste in Richtung Thron und Gutherz sah das, wollte noch "Vorsicht!" rufen, doch es war zu spät, der Schatten formte sich bereits blitzschnell in eine menschliche Form um und zog etwas silbernes aus dem schwarzen Umhang, einen Dolch. Weder Erzbischof, König noch sonst jemand konnte schnell genug reagieren:
Die eine Hand fuhr mit dem Dolch herunter und stach den König nieder, die andere Hand krallte sich die Krone und ließ diese sofort unter den Umhang verschwinden. Kaum 2 Sekunden später wurde die Menschengestalt nach dem Einstecken des blutigen Dolches wieder schattenhaft und bahnte sich seinen Weg durch die völlig entsetzte Menge.
Gutherz wußte sofort was zu tun war, ohne Nachzudenken, ohne zu wissen was er tat stürmte er los, dem Schatten hinterher und schrie ohne, dass er selbst je zuvor diesen Satz gehört hatte " Defende te non fugienoo sed pugnando!" (latein: verteidige dich nicht durch die Flucht, sondern durch den Kampf)
Das verfehlte seine Wirkung nicht, es gab aus dem Schatten (so seltsam das klingt) einen hellen Strahl und er wurde mit einem Mal wieder zur Menschengestalt und hielt inne. "Was, wie kann das?" hörte man es tief unter dem Umhang fragen. Gutherz verschwndete keine Zeit und stürmte auf das verdutzte Wesen zu, wogegen alle anderen Anwesenden tief getroffen und geschockt in keinsterweise einzugreifen vermochte. Kurz bevor er das Wesen hätte packen können schien es wieder zu Verstand zu kommen, denn es zog den vom Blut des Königs benetzten Dolch heraus um Gutherz damit zu erdolchen, doch er war schnell genug auszuweichen und packte die Dolchhand von der Seite um zu verhindern einer erneuten Attacke ausgesetzt zu werden. Endlich schien jemand aus der allgemeinen Schockstarre gefunden zu haben und einzugreifen: Der Küchenchef, der aufgrund seiner früheren Verdienste ebenfalls bei der Krönung dabei sein durfte, kam mit einem Messer angerannt undgriff das Wesen an, dieses Musste Gutherz zwar mit aller Kraft festhalten, aber es schien ihm als würde ihm eine ihm fremde Macht helfen und Kraft geben und so schaffte er es bis Brog sein Messer benutzt und der Feind endlich erschlaffte und mit einem unmenschlichem Keucher zu Boden ging. Dabei schepperte es, denn durch das Handgerange hatte die Krone unter dem Umhang genug Platz bekommen herauszufallen und so kam es auch. "Tja, dann wird das Festmahl wohl auch noch warten müssen, oder hat jemand ernsthaft noch Hunger?" fragte Brog. Jetzt realisierten auch alle Anderen im Raum was geschehen war und für einen Moment herrschte wildes Durcheinander, doch nach kurzer Zeit war alles wieder geregelt:
Der König wurde behandelt, esblieb später von der Wunde nur eine Narbe übrig.
Das Wesen wurde vorerst eingekerkert, jedoch auf Drängen des verängstigten Volkes hingerichtet, zwar hätte man viel von ihm wissen müssen, Was der Überfall für einen Zweck hatte beziehungsweise in wessen Auftrag es gehandelt hatte, leider war die Gefahr einer Flucht zu groß.
Und Knappe Gutherz?
- Er hatte ohne es hätte wissen zu können, die Worte benutzt mit dem die Krone ihre Macht preisgab und hatte damit etwas verbotenes getan, Magie einzusetzen war auf den Tod verboten, er hatte aber Glück, denn durch sein schnelles Handeln konnte der Attentäter gefasst werden und deshalb ließ man von ihm ab, als sei nichts gewesen.
Der Küchenchef dagegen wurde mit Ruhm und Ehre überschüttet und zum Helden ernannt. Gutherz fand das zwar höchst ungerecht, aber er hielt lieber den Mund, vielleicht bot sich eines Tages eine andere Chance...

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Triinu

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BeitragThema: Re: Der Knappe Gutherz - Kapitel 1: Die Krone des Königs   Der Knappe Gutherz - Kapitel 1: Die Krone des Königs EmptyMi Nov 18, 2009 6:20 pm

das ist so eher ins märchen gezogene, aber auch voll interessant. viel fantasie mit eingebaut hehe
ist toll geworden =D
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