Wie ein Fleischesser zum Vegetarier wurde

Wie ein Fleischesser zum Vegetarier wurde

Maik war schon immer ein leidentschaftler Fleischesser. Egal zu welcher Mahlzeit, es musste Fleisch dabei sein. Ob Schinken, Wurst, Schnitzel oder Braten - er aß alles mit Herzenslust. Gemüse und Obst mied er dagegen sehr und das machte sich auch an seiner äußeren Erscheinung bemerkbar:
Für seine 15 Jahre war er sehr korpulent, hatte einen kugelrunden Bauch zu präsentieren und ein wohlgenährtes Gesicht. Doch das war einmal, denn folgendes Erlebnis hat ihn zum Umdenken gebracht:
Er saß an einem festlich gedeckten Tisch voller fleischlicher Leckereien. Wurstbrote lagen prachtvoll mit Gewürzen verziert auf Tellern, die Bratwürste brutzelten auf einem kleinen Grill vor sich hin und das gebratene Schwein wartete nur darauf genüßlich verzehrt zu werden. Inmitten dieser Herrlichkeiten saß Maik auf einem Stuhl und nahm ein Stück nach dem Anderen und schlang es gierig herunter. Beide Backen voll mit Fleisch von Schwein, Rind und vielen anderem Getier saß er glücklich und schmatzend da.

Bis der Wecker ihn aus seinen Schlemmerträumen riss. Er wachte hungrig und sabbernd auf und machte sich enttäuscht, dass es nur ein Traum war, für die Schule fertig. Nachdem er ein dick belegtes Schinkenbrötchen gefrühstückt und zwei Leberwurstbrote für die Schule eingepackt hatte, ging er los.
Der Schultag war fad und Maik freute sich die ganze Zeit auf seine Leberwurstbrote in der Pause. Vor der Pause hatten sie aber noch Biologie. Die Lehrerin zeigte ihnen einen Dokumentarfilm über die Schlachtung der Tiere, die man täglich so bedenkenlos isst. Bei den Bildern lief Maik das Wasser im Mund zusammen und er gab ständig Kommentare von sich wie: "Sieht das lecker aus", oder "da würde ich jetzt gerne reinbeißen". Schließlich wurde es der Lehrerin, die den Film eigentlich zum Nachdenken über die Grausamkeit welche die Tiere erdulden müssen, mitgebracht hatte zu bunt. " Also wirklich Maik, reiß dich bitte mal zusammen. Wie würdest du dich denn fühlen, wenn die Tiere dich als Futter sehen würden?". Über diese Frage konnte er nur lachen, Tiere ihn als Futter sehen ? - dazu müssten sie es erstmal schaffen nicht vorher von ihm gefressen zu werden. Doch trotzdem blieb er für den Rest des Unterrichts ruhig. In seine Leberwurstbrote biss er dennoch in der Pause herzhaft hinein. So verging der Tag mit dem üblichen Fleischkonsum seinerseits und bald war es Zeit zum Schlafen. Er legte sich hin und hoffte wieder von dem Tisch mit dem vielen Fleisch zu träumen.
Er schlief ein.

Schließlich war er wirklich wieder vor dem Tisch aus dem Traum in der Nacht zuvor. Doch Etwas war anders - das Fleisch war weg und statt für eine Person war für mehrere gedeckt. Er konnte sich keinen Reim daraus machen. Aber dann sprach ihn jemand hinter ihm an:
" Na Maik, wartest du auf das Festmahl ?" Die Stimme klang komisch, die Worte hörten sich fast wie gegrunzt an. Er sah sich nach der Person um, die ihn angesprochen hatte, jedoch war da niemand...außer....ein Schwein !
Maiks Augen wurden größer und er fragte völlig verdutzt: " Hat dieses Schwein gerade mit mir geredet ?!". Die Antwort wurde prompt zurückgegrunzt: " So ist es. Heute Nacht wird der Spieß umgedreht, kommt meine Freunde, das Festmahl beginnt !". Plötzlich tauchten von überall Tiere um Maik auf und er war bltzschnell umkreist. Er stand kreidebleich da und piepte vor Angst noch gerade laut genug, um es zu hören: " Was - was habt ihr jetzt vor ?" - er zitterte am ganzen Leib. Das Schwein brachte ein Grinsen hervor, dass Maik einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ und grunzte: " Wir werden dir jetzt zeigen, was du uns tagtäglich antust". Mit diesen Worten sprangen die Tiere auf ihn los und bissen zu. Maik realisierte überhaupt nicht was geschah, blieb und stumm und starr vor Schreck. Sie rissen seine Ohren ab, kauten genüßlich an seinen Zehen und zerfleischten ihn auf schreckliche Weise, während er nur entsetzt und unfähig etwas zu tun nicht fassen konnte, was ihm gerade geschah. Doch statt zu sterben, lag er letztendlich als blankes Skelett da und hörte das Schwein schmatzen: " Jetzt verstehst du vielleicht ansatzweise, wie es uns geht."
Maik flüsterte leise: " Ja.....es tut mir Leid..." und mit diesen Worten wachte er weinend auf und aß von dieser Nacht an kein Fleisch mehr.

Die Geschichte ist ja schon ziemlich morbide, aber darum grade mein Geschmack

An und für sich hab ich persönlich nix gegen Vegetarier, aber es gibt auch Exemplare, deren einziges Ziel es zu sein scheint, uns Fleischessern zu erzählen, wir wären für alles schlechte auf der Welt verantwortlich

Ich selbst bin dem Thema eigentlich neutral gestellt, auch wenn ich sehr gerne Fleisch esse. Umso komischer, dass mir diese Geschichte eingefallen ist. Aber zumindest konnte ich meine Fantasie wieder etwas zum Ausdruck bringen